30.08.2018 Joanna Rosskamp
ShareEs ist ja nicht so, dass keiner mehr Papier benutzt. Aber es werden weniger. Weil Adressbücher in Outlook stehen, Fotoalben auf Instagram und Kalender im Smartphone. Digitale Revolution haben Wissenschaftler diesen Prozess getauft. Gemeint ist, dass alles, was digital werden kann, digital wird. Konkret heißt das, dass wir zwar nicht gar nicht mehr mit Papier arbeiten, aber immer weniger von dem, was wir tun, tatsächlich greifbar ist. Es wird durch Einsen und Nullen ersetzt. Das ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts so, aber das war erst der Anfang. Es ist nicht umsonst die Rede von einer Revolution.
Weil das so ist, hat die neue Bundesregierung die Position einer Staatsministerin für Digitales ins Leben gerufen. Dorothee Bär heißt die Frau von der CSU, die dafür sorgen soll, dass Deutschland den digitalen Wandel nicht verschläft. Der Weckruf kommt reichlich spät. Scannen wir unsere Ware an Supermarktkassen doch schon selbst ein, oder gehen gar nicht mehr einkaufen, sondern klicken uns online bequem Inhalt in den digitalen Warenkorb. Ob unser Kontostand all unsere Wünsche erfüllen kann, checken wir per Onlinebanking. Wir leben bereits digital. Und doch fühlen sich laut D21-Digital-Index 32 % der Deutschen ab 14 Jahren von der Dynamik und Komplexität der Digitalisierung überfordert. Kommt die Digitale Agenda dann nicht reichlich spät?
Der Posten der Staatsministerin für Digitales ist nicht grundlos im Kanzleramt angesiedelt und hat eine koordinierende Funktion für andere Ressorts. Die Digitalisierung durchdringt eben alle Bereiche. Es wird erwartet, dass Führungspersonen das Thema Digitalisierung führen. Im Unternehmen Deutschland soll Bär das nun machen.
Wenig digitale Anwendungen im Bereich Human Resources
Wie sieht es in Ihrem Unternehmen aus? Wer kümmert sich dort um die Digitalisierung? Laut einer Studie zum Digitalisierungsgrad deutscher Unternehmen des Beratungsunternehmens Mercer und dem Institut HR | Impulsgeber ist der Digitalisierungsgrad in Beschaffung (30 %), Vertrieb und Produktion (jeweils 26 %) recht hoch. Jedoch werden in der HR-Funktion digitale Anwendungen am wenigsten genutzt (14 %). In 47 % der Unternehmen finde eine strategische, datengetriebene Personalplanung oder digitale Abbildung von Personalprozessen kaum bis gar nicht statt. Das sind fast die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland.
Die Digitalisierungsstudie unterteilt die befragten Unternehmen in vier Typen:
- Digital Leaders: führend in der Digitalisierung; Rahmenbedingungen, um Daten schnell zu erheben und auszuwerten; Digitalisierung der Produkte und Entscheidungsfindungen erfolgen mit Hilfe von Datenquellen
- Digital Experts: aktive digitale Transformation; digitale Methoden weniger stark ausgeprägt; können bei unklarer Datenlage mit Unsicherheit umgehen
- Digitalfree Champions und Poor Digis: geringe Kompetenzen im Umgang mit Digitalisierungsthemen und der Digitalisierung von Routineprozessen
Allen vier Typen ist gemein, dass sie im Bereich Training und Weiterbildung eher schlecht abschneiden. Auch die Kompetenzen für den Umgang mit Digitalisierungsthemen sind bei allen ausbaufähig.
Nachtschichten und das soziale Leben
Die hohe körperliche Belastung durch Nachtarbeit ist ein Faktor. Für Menschen, die immer wieder auch nachts arbeiten, bedeutet diese einen großen Einschnitt ins Privatleben. Hinzu kommt das Bedürfnis allen Bereichen des Lebens gerecht zu werden: Arbeit, Familie, Freunden und Freizeit.
Arbeitende in Nachtschicht leben in einem Rhythmus konträr zu einem Umfeld, dass während des Tags arbeitet. Zeit außerhalb der Arbeit in den Zeitintervallen, in denen Freundinnen und Freunde sowie die Partnerin oder der Partner auch Freizeit haben, ist stark eingeschränkt. Wer schläft, wenn die für ihn wichtigsten Menschen wach sind, verpasst viele wichtige Lebensereignisse und gerät in Konflikte innerhalb der Partnerschaft oder im schlimmsten Fall in sozialen Isolation.
Zudem ist die gesamte Familie von Nachtschicht betroffen. Es muss Rücksicht genommen werden, wenn Familienmitglieder tagsüber schlafen, während in der häuslichen Umgebung jeder seinen Bedürfnissen nachgehen möchte. Leben Kinder im Haushalt, kann die Belastung für alle Familienmitglieder enorm sein, gerade mit kleinen Kindern.
Welcher Typ ist Ihr Unternehmen und was können Sie tun, um die Digitalisierung zu meistern?
ÜBER UNSERE EXPERT:INNEN

Joanna Rosskamp
Marketing Managerin
Joanna Rosskamp ist seit Januar 2025 als Marketing Managerin im Bereich Workforce Management bei INFORM tätig. Ihr Fokus liegt auf der Weiterentwicklung der Website, der Umsetzung von SEO-Maßnahmen sowie der strategischen Bespielung von LinkedIn. Darüber hinaus betreut sie Webinare und interne Schulungen mit technischer Präzision und klarer Struktur. Durch ihre tiefe Branchenkenntnis und ein ausgeprägtes Verständnis für die Herausforderungen im Workforce Management entwickelt sie wirkungsvolle Konzepte und begleitet deren erfolgreiche Umsetzung.