KI ist mehr als ChatGPT:
Vier Irrtümer über Künstliche Intelligenz
27.11.2025
Seit dem Aufkommen von ChatGPT ist Künstliche Intelligenz (KI) allgegenwärtig, meist im Zusammenhang mit Sprachmodellen wie Chatbots. Dabei gerät oft in den Hintergrund, dass KI weit mehr leisten kann: Sie unterstützt komplexe Entscheidungen und optimiert Prozesse, etwa in der Produktion, Logistik, im Finanzwesen oder der Telekommunikation. Das Aachener Softwareunternehmen INFORM räumt mit vier verbreiteten Irrtümern über KI auf und zeigt, wo ihr Einsatz in der Praxis echten Mehrwert schafft.

- Irrtum 1: KI ist gleich ChatGPT
Sprachmodelle wie ChatGPT stehen derzeit im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Sie können Texte schreiben, Code generieren oder Bilder erstellen und zeigen eindrucksvoll das Potenzial moderner KI. Doch sie sind nur ein Teil eines viel größeren Ganzen. Künstliche Intelligenz umfasst ein breites Spektrum an Methoden: von Machine Learning über Optimierung und Simulation bis hin zu regelbasierten Systemen. In der Praxis, etwa in der Luftfahrt oder der Produktion, sorgt KI schon seit Jahren mit solchen Verfahren für effizient abgestimmte Prozesse. KI ist also weit mehr als ChatGPT und längst fester Bestandteil vieler Branchen. - Irrtum 2: KI ersetzt alle menschlichen Entscheidungen.
Die Vorstellung, KI könne Entscheidungen vollständig übernehmen, greift zu kurz. In der Praxis wird sie meist als Assistenzsystem eingesetzt, das Daten analysiert, Szenarien bewertet und Vorschläge generiert. Unter anderem in der Personalplanung erstellt KI beispielsweise optimierte Schichtpläne, während die finale Entscheidung beim Menschen bleibt – etwa, wenn soziale Aspekte oder kurzfristige Änderungen berücksichtigt werden müssen. KI ersetzt den Menschen also nicht, sondern unterstützt ihn dabei, bessere und schnellere Entscheidungen zu treffen. - Irrtum 3: KI ist eine Black Box und nicht nachvollziehbar.
Nicht jede KI arbeitet im Verborgenen. Neben komplexen Sprach- oder Bildmodellen gibt es viele Verfahren, deren Entscheidungen transparent und erklärbar sind. In stark regulierten Branchen, etwa im Finanzwesen, kommen erklärbare Hybridmodelle zum Einsatz, die Regeln und lernende Komponenten kombinieren. So lässt sich nachvollziehen, warum eine Transaktion als auffällig markiert wurde. KI ist also nicht zwangsläufig eine Black Box. Entscheidend ist die Wahl der passenden Technologie. - Irrtum 4: KI ist nur für digitale Vorreiter interessant.
KI schafft längst Mehrwert über Technologieunternehmen hinaus. In der Fahrzeuglogistik etwa optimiert sie die Verladung von Autos, in der maritimen Industrie verkürzt sie Umschlagszeiten, und im Handel verbessert sie Absatzprognosen. Die Vorteile reichen von Zeit- und Kostenersparnis bis hin zu mehr Nachhaltigkeit und Resilienz. KI ist somit kein Zukunftsthema für digitale Pioniere, sondern bereits heute ein zentraler Wettbewerbsfaktor in vielen Branchen.
Fazit
Künstliche Intelligenz ist kein monolithisches System, sondern ein Werkzeugkasten. Erfolg entsteht dann, wenn Unternehmen für jeden Anwendungsfall die passende Methode einsetzen. Wer KI differenziert betrachtet, steigert Effizienz, verbessert die Entscheidungsqualität und sichert sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.