25.06.2025 Pika Menzel
ShareSvenja ist Informatikstudentin mit einem Stipendium der FH Aachen, unterstützt durch INFORM.
Wenn man mit Svenja spricht, merkt man schnell: Hier trifft Neugier auf Zielstrebigkeit. Vielleicht genau das, was man braucht, um erfolgreich im Studium zu sein? Obwohl sie ursprünglich aus dem soziologischen Bereich kommt, hat sie längst ihren Platz in der Welt der Informatik gefunden – ohne ihre bisherigen Erfahrungen über Bord zu werfen.
In unserem Interview gibt sie Einblicke in ihren Studienalltag, ihren Weg zum Stipendium und ihre Pläne für die Zukunft.
Unsere Stipendiatin Svenja (l.) und unsere Kollegin Sandra aus dem Personalmarketing (r.) auf der Stipendienfeier der FH Aachen (Foto: Heike Lachmann)
Quereinstieg in die Informatik: Vom Soziologiehörsaal zur IT-Sicherheitsvorlesung
Der Wechsel von der Soziologie zur Informatik wirkt auf den ersten Blick ungewöhnlich. Für Svenja war er jedoch kein Bruch, sondern eine bewusste Weiterentwicklung:
„Für mich war dieser Schritt keine Umorientierung, sondern eher eine Erweiterung meiner Perspektive.“
Während sich die Soziologie mit komplexen gesellschaftlichen Fragen befasst, schätzt sie in der Informatik die klaren Regeln und greifbaren Ergebnisse. Die Kombination aus analytischem Denken und gesellschaftlichem Verständnis hilft ihr heute, technische Zusammenhänge aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Besonders spannend findet sie die Überschneidungen beider Bereiche – etwa bei Themen wie Teamarbeit, Systemkomplexität oder Nutzerverhalten.
Praxis statt grauer Theorie – Warum Svenja sich für eine FH entschieden hat
Für Svenja war früh klar: Theorie allein reicht ihr nicht.
„Ich habe mich explizit für eine Fachhochschule entschieden, weil ich mir den Praxisbezug gewünscht habe. In allen meinen Fächern an der FH gab es Praktika, die zum Beispiel aus Programmieraufgaben oder Gruppenarbeiten bestanden.“
Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr Projekte im Bereich IT-Security. Dort lernte sie, wie Schwachstellen funktionieren und arbeitete mit Tools wie Kali Linux oder der OWASP Mutillidae. Ihr Fazit:
„Diese Praxiserfahrungen helfen mir enorm – sowohl in meinem Werkstudierendenjob als auch bei meiner Abschlussarbeit.“
Zwischen Vorlesung und Freizeit – wie Balance im Studium gelingt
Informatik zu studieren ist herausfordernd – vor allem, wenn man nebenbei noch arbeitet oder sich engagiert. Denn letzteres spielt auch bei der Vergabe von Stipendien eine Rolle, da außerfachliches Engagement an vielen Hochschulen als Auswahlkriterium berücksichtigt wird.
Neben dem Studium engagiert sich Svenja in einem Kulturverein in Aachen – ein Ort, der ihr Raum für Kreativität bietet und Kontakte außerhalb der Hochschule. Außerdem liest und kocht sie in ihrer Freizeit gerne.
Die Richtige Balance zwischen allem zu finden ist daher sehr wichtig. Svenja setzt deshalb auf Struktur und bewusste Pausen:
„Ich habe mir die Regel gegeben, dass ich an einem Tag am Wochenende nichts für die Uni tun darf, um wirklich abschalten zu können. Das würde ich anderen Studis sehr empfehlen.“
Ein Tipp für Erfolg im Studium: Gemeinschaft
Was ihr besonders im Studium geholfen hat, war der Austausch mit anderen Studierenden:
„Im Vorkurs habe ich tolle Menschen kennengelernt. Wir haben zusammen gelernt, gekocht, Spieleabende gemacht – und uns gegenseitig motiviert.“
Was als Lerngruppe begann, wurde schnell eine echte Freundesgruppe. Für Svenja ist klar: Wer im Studium weiterkommen will, sollte sich Verbündete suchen – nicht nur zum Lernen, sondern auch zum gemeinsamen Abschalten.
Wie ein Stipendium den Studienalltag unterstützt
Ein Stipendium gibt laut Svenja nicht nur finanzielle Freiheit, sondern auch Orientierung und Kontakte in der Berufswelt – eine Kombination, die im Informatikstudium besonders wertvoll ist. Außerdem war als Stipendiatin ausgewählt zu werden für sie ein echter Motivationsschub – und eine Bestätigung:
„Es fühlt sich gut an, wenn die Arbeit im Studium auf diese Weise gewürdigt wird.“
Über das Förderprogramm konnte sie außerdem an Workshops und Unternehmensbesuchen teilnehmen – Gelegenheiten, sich zu orientieren und mit Menschen aus der Praxis ins Gespräch zu kommen.
Und was kommt nach dem Studienabschluss?
Nach dem Abschluss gönnt sich Svenja erstmal eine Auszeit – eine sechsmonatige Reise. Danach will sie als Softwareentwicklerin mit Schwerpunkt IT-Sicherheit arbeiten. Doch auch ihre soziologischen Wurzeln möchte sie einbringen:
„Ich bin überzeugt, dass meine Kenntnisse aus der Soziologie wichtig sind, wenn viele Menschen gemeinsam komplexe Systeme entwickeln – zum Beispiel, wenn es um Zusammenarbeit in Teams oder ethische Fragen in der Technik geht. Diese Perspektiven werde ich definitiv in meine Arbeit integrieren.“
Was man von Svenja mitnehmen kann
Svenjas Weg zeigt: Informatik lässt sich auch über einen Quereinstieg erfolgreich studieren. Wer neugierig bleibt, sich praxisnah weiterentwickelt und den Austausch mit anderen sucht, schafft sich stabile Grundlagen für Studium und Beruf.