02.06.2025 Hannah Kuck
ShareLearnings vom RWTH Industry AIxChange Event 2025
"Wenn ich weiter sehen konnte, so deshalb, weil ich auf den Schultern von Riesen stand." – Isaac Newton
Mit diesem Zitat eröffnete Monika Löber von der Kompetenzplattform KI.NRW die abschließende Podiumsdiskussion des RWTH Industry AIxChange 2025 – und griff damit den zentralen Gedanken der Veranstaltung auf: Wissenstransfer durch Zusammenarbeit.
Als Hauptsponsor der diesjährigen Aachener KI-Woche waren auch wir von INFORM vor Ort, um deutlich zu machen: Europas KI-Zukunft entsteht dort, wo technologische Forschung und unternehmerische Umsetzung Hand in Hand gehen.
Forschung trifft Praxis – live in Aachen
Schon beim Betreten des lichtdurchfluteten Atriums im Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus war die Aufbruchsstimmung spürbar. Das Event brachte am 22. Mai 2025 führende Köpfe aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen – mit einem klaren Ziel: in den Austausch kommen und KI-Innovationen in die Anwendung bringen.
- Ein Vortrag zeigte, wie KI-Agenten bereits heute Managementaufgaben unterstützen, etwa indem sie Mitarbeitende bei internen Bewerbungsprozessen begleiten.
- Ein Impuls zur Unternehmensstrategie im KI-Zeitalter unterstrich, dass weniger der bloße Erwerb von KI-Technologien entscheidend für langfristigen Wettbewerbserfolg ist, sondern vielmehr die gezielte Förderung von Vertrauen, Zusammenarbeit und einer innovationsfreundlichen Unternehmenskultur.
- Ein weiteres Beispiel zeigte, wie KI in der Montageplanung eingesetzt wird: Eine Anwendung analysiert synthetisch generierte Bilddaten, um Montageprozesse zu erfassen und daraus automatisch Anleitungen zu erstellen. Dies erleichtert die Einarbeitung neuer Mitarbeitender und hilft, wertvolles Erfahrungswissen zu bewahren – ein entscheidender Vorteil in Zeiten des Fachkräftemangels.
Besonders wertvoll: Der persönliche Austausch mit Experten u.a. der verschiedenen RWTH-Center und Institute, etwa während der Networking-Sessions, in denen individuelle Fragen direkt adressiert werden konnten.
INFORM auf dem Podium: "Make, Buy or Partner?"
Als Höhepunkt des Events diskutierten Vertreter aus Industrie und Forschung in einer lebhaften Podiumsdiskussion über Erfolgsfaktoren der KI-Einführung. Moderiert von Monika Löber tauschten sich INFORM-CEO Dr. Jörg Herbers, Prof. Wil van der Aalst (RWTH Aachen & Celonis), Prof. Michael Riesener (RWTH Aachen) und Dr. Annika Lorenz-Kornfeld (REWE Digital) über das Thema "Make, Buy or Partner?" aus.
Dabei wurde deutlich, wie eng Wissenschaft und Wirtschaft im Kontext von KI zusammenarbeiten und welche Rolle strategische Partnerschaften bei der erfolgreichen Umsetzung von KI-Initiativen spielen: Sie ermöglichen es, neueste Forschungserkenntnisse praxisnah umzusetzen, branchenspezifische Herausforderungen gemeinsam zu adressieren und durch gegenseitiges Lernen nachhaltige Innovationen zu schaffen.

Was genau können Unternehmen aus dem Event mitnehmen? Die folgenden sieben Empfehlungen fassen die wichtigsten Impulse für die KI-Praxis zusammen.
7 Erkenntnisse für Unternehmen, um KI-Innovationen erfolgreich in die Anwendung zu bringen
1. Kooperation als Innovationsmotor nutzen
Forschungseinrichtungen und Unternehmen können durch enge Zusammenarbeit Innovationen gezielt in die Praxis überführen. Der sogenannte Push-Pull-Effekt war ein wiederkehrendes Thema, also das Zusammenspiel aus wissenschaftlichem Fortschritt und praktischen Herausforderungen. Ein Paradebeispiel dafür ist Process Mining, wie es Prof. van der Aalst erläuterte: Aus einem kleinen Forschungsprojekt wurde eine international etablierte Softwarekategorie.
2. Eine Kultur der Veränderung etablieren
Technologie allein reicht nicht. Entscheidend für den Erfolg sind unternehmensinterne Faktoren wie Zielstrebigkeit, die Förderung interdisziplinärer Teams, frühzeitige Trendbeobachtung sowie die Bereitschaft, Daten zu teilen und Probleme klar zu definieren.
3. Pragmatisch starten, statt lange planen
Einfach anfangen: Der Einstieg gelingt leichter, wenn Unternehmen in den Dialog mit Forschungseinrichtungen, Beratern oder Technologieanbietern treten. So entsteht ein realistisches Bild möglicher Chancen und Herausforderungen.
4. Top-Down-Unterstützung sichern
KI-Projekte brauchen Rückendeckung von der Unternehmensführung. Nur wenn das Management KI als strategisches Thema priorisiert und Ressourcen bereitstellt, lassen sich nachhaltige Fortschritte erzielen.
5. Interdisziplinäre Teams aufbauen
Komplexe KI-Vorhaben profitieren von der Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachbereiche. Wenn Experten aus Praxis und Technologie eng kooperieren, entstehen Lösungen mit echtem Mehrwert – technisch fundiert und anwendungsnah zugleich.
6. Datenqualität als Grundlage sichern
Eine starke Datenbasis ist entscheidend. Viele Projekte scheitern nicht am Algorithmus, sondern an mangelhaft verfügbaren oder unstrukturierten Daten. Wer frühzeitig saubere, zugängliche Daten schafft, legt den Grundstein für erfolgreiche Skalierung.
7. Lernen ermöglichen und Fehler zulassen
Innovationen gedeihen in einer Kultur, die Lernen und Experimentieren unterstützt. Pilotprojekte dürfen Fehler machen, sofern diese reflektiert und als Lernchance genutzt werden. Weiterbildungen und eine offene Fehlerkultur sind zentrale Erfolgsfaktoren.

Fazit: Vom Wissen zum Wirken
Der RWTH Industry AIxChange 2025 hat deutlich gemacht: Künstliche Intelligenz ist kein Zukunftsthema mehr – sondern Realität und strategischer Wettbewerbsfaktor. INFORM-CEO Dr. Jörg Herbers brachte es auf den Punkt:
"Aachen vereint Spitzenforschung, industrielle Exzellenz und ein wachsendes Innovationsnetzwerk – der ideale Ort, um europäische KI nicht nur zu diskutieren, sondern umzusetzen."
— Dr. Jörg Herbers
Unternehmen sind gut beraten, jetzt eine klare KI-Vision zu entwickeln, intern Kompetenzen auszubauen und sich mit Partnern wie Forschungseinrichtungen, Netzwerken (z. B. KI.NRW) oder Technologieunternehmen wie INFORM zu vernetzen. Der Schlüssel liegt in einer Kultur, die Brücken schlägt – zwischen Mensch und Maschine, Theorie und Praxis, Gegenwart und Zukunft.
Ganz im Sinne Newtons stehen wir alle "auf den Schultern von Riesen" – jetzt gilt es, diese erhöhte Perspektive zu nutzen.
ÜBER UNSERE EXPERT:INNEN

Hannah Kuck
Corporate Communications Managerin
Hannah Kuck ist seit August 2024 als Corporate Communications Managerin im Corporate Marketing bei INFORM tätig. Mit einer Leidenschaft für kreative und wirkungsvolle Kommunikation gestaltet sie verschiedene Bereiche der Unternehmenskommunikation mit – von Pressearbeit über Content Creation bis hin zu Storytelling.