In der modernen Supply Chain spielen Behälter eine zentrale Rolle. Es gibt unzählige Typen: Kleinladungsträger, Paletten, Gitterboxen, Sonderladungsträger und viele mehr. Eines haben alle gemeinsam: Ohne sie erreicht kein Bauteil, keine Ware und kein Material sein Ziel. Umso erstaunlicher ist es, dass Systeme, die für Lieferketten so entscheidend sind, in der Praxis oft vernachlässigt werden.
Definition: Was versteht man unter Behältermanagement?
Behältermanagement bezeichnet die systematische Steuerung, Verfolgung und Optimierung aller Prozesse rund um Ladungsträger in der Logistik. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die richtigen Ladungsträger zur richtigen Zeit am richtigen Ort verfügbar sind - so effizient und ressourcenschonend wie möglich.
Fehlt ein professionelles System, entstehen schnell erhebliche Verluste: Transparenz über Bestand, Schwund und Umläufe geht verloren.
Ziele des Behältermanagements
Ein professionelles Behältermanagement verfolgt mehrere technische, operative und wirtschaftliche Ziele:
- Verfügbarkeit: Fehlende Ladungsträger vermeiden und Produktionsunterbrechungen verhindern
- Verluste minimieren: Schwund und Fehlbuchungen reduzieren
- Bestände optimieren: Umläufe steuern und Überbestände senken
- Automatisieren: Standardprozesse digitalisieren, Fehlerquellen eliminieren, Effizienz erhöhen
- Nachhaltigkeit sichern: Lebenszyklen verlängern, Leerkilometer reduzieren, Emissionen senken
Das größte Ziel bleibt jedoch der wirtschaftliche Erfolg. Weniger Neuanschaffungen, geringere Prozesskosten und Zeitersparnisse können enorme finanzielle Vorteile bringen.
Globale Lieferkette trifft auf „Zettelwirtschaft“
Viele Unternehmen setzen noch immer auf Excel-Tabellen oder einfache Kontrollsysteme. Im kleinen Rahmen mag das funktionieren, doch mit wachsender Komplexität steigt das Risiko erheblich.
Typische Problemfelder in der Praxis:
- Schwund & Verluste
In offenen oder halboffenen Kreisläufen verschwinden häufig Behälter. Die Ursachen reichen von Buchungsfehlern über lange Lagerzeiten bis hin zu unklaren Verantwortlichkeiten. - Überbestände & Kapitalbindung
Aus Angst vor Engpässen werden oft mehr Behälter angeschafft als nötig. Das bindet Kapital, blockiert Lagerflächen und verlangsamt Umläufe. Wichtige Ressourcen bleiben ungenutzt. - Fehlende Transparenz
Ohne ein zentrales System bleibt der Standort einzelner Behälter oft unklar. Rückfragen, Abstimmungen und Verzögerungen sind die Folge, schlimmstenfalls mit Auswirkungen auf die gesamte Lieferkette. - Hoher manueller Aufwand
Trotz komplexer globaler Lieferketten setzen viele Unternehmen noch auf Excel oder sogar Papier. Diese „Zettelwirtschaft“ führt jedoch zu Fehlern, Informationsverlusten, Ineffizienz und letztlich steigenden Kosten.
Die Folgen sind gravierend: Verluste summieren sich schnell auf sechs- oder sogar siebenstellige Beträge pro Jahr. Nicht nur durch Neuanschaffungen, sondern auch durch Produktionsstillstände, unnötige Transporte und gebundenes Kapital.
Intelligentes Behältermanagement als nächste Stufe
Die nächste Entwicklungsstufe ist das intelligente Behältermanagement. Viele Systeme enden beim Reporting, denn sie zeigen lediglich, wo sich welche Behälter befinden. Der eigentliche Mehrwert entsteht jedoch durch Optimierung.
SYNCROTESS geht genau diesen Schritt: Auf Basis erfasster Daten optimiert die Lösung Prozesse, prognostiziert Bedarfe, ermittelt den exakten Behälterbedarf und passt Pläne innerhalb weniger Minuten an. So können Unternehmen flexibel auf Unvorhergesehenes reagieren.
Der Unterschied zu einfachen Buchungssystemen liegt auf der Hand: Erst durch intelligente Systeme entfalten sich die echten Potenziale des Behältermanagements - mit enormer Hebelwirkung für Effizienz und Wirtschaftlichkeit.
Fazit
Angesichts steigender Materialkosten und zunehmendem Nachhaltigkeitsdruck darf Behältermanagement nicht länger unterschätzt werden. Mit der richtigen Strategie wird es vom Risikofaktor zum strategischen Vorteil. Wer frühzeitig in strukturierte Prozesse und digitale Lösungen investiert, kann:
- Schwund und Verluste senken
- Kapitalbindung reduzieren
- Auslastung steigern
- Prozesse automatisieren
- Nachhaltigkeits- und Compliance-Anforderungen erfüllen
So entsteht die Grundlage für eine effiziente, flexible und zuverlässige Supply Chain. Professionelles Behältermanagement ist daher kein „Nice-to-have“, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für jedes Logistikunternehmen.