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7 Tech- und Regulatorik-Trends, die Banken und Zahlungs­dienst­leister 2026 prägen werden

09.12.2025

Für Europas Finanzbranche wird 2026 ein Jahr wichtiger Weichenstellungen. Neue KI-Technologien, zusätzliche regulatorische Anforderungen, europäische Digitalinitiativen und ein weiterhin hohes Betrugsaufkommen verändern spürbar den Arbeitsalltag von Banken, Zahlungsdienstleistern und ihren Kunden. Sieben Entwicklungen stehen dabei besonders im Fokus.

1. Wachsende Bedeutung von KI-Agenten im Bankwesen

Neben Chatbots gewinnen KI-Agenten an Bedeutung, die eigenständig Aufgaben ausführen und komplette Prozessketten steuern können. Diese Systeme werden stärker in den Alltag integriert, überwachen Abläufe in Echtzeit, erkennen Abweichungen und übernehmen zunehmend operative Tätigkeiten, unter anderem in der Kundenkommunikation. Mit dem EU AI Act steigen zugleich die Anforderungen an transparente Modelle und wirksame Kontrollen. Für Banken entsteht damit ein Spannungsfeld zwischen Effizienzgewinn, Kundenzufriedenheit und regulatorischer Verantwortung.

 

2. Social Engineering wird präziser und schwerer erkennbar

Generative KI macht Betrugsmaschen deutlich glaubwürdiger. Phishing, CEO-Fraud, Identitätsdiebstahl und Deepfakes lassen sich immer schwerer von legitimer Kommunikation unterscheiden. Gleichzeitig agieren internationale Netzwerke zunehmend arbeitsteilig und professionell. Da Instant Payments kaum Reaktionszeit lassen, gewinnen Awareness-Maßnahmen, automatisiertes Fraud-Monitoring und die Zusammenarbeit mit Behörden weiter an Bedeutung.

 

3. Behavioral Biometrics und Hybrid-AI werden Standard im Fraud-Management

Parallel dazu investieren Banken zunehmend in moderne Erkennungstechnologien. Verfahren wie Behavioral Biometrics – etwa die Analyse von Tippmustern oder Touch-Gesten – verbessern die Identifikation ungewöhnlicher Aktivitäten. 2026 ist mit einer breiteren Integration zu rechnen. Ergänzend kommen Hybrid-AI-Modelle zum Einsatz, die regelbasierte Expertise mit lernenden Verfahren verbinden und schnelle, fundierte Entscheidungen unterstützen.

 

4. Europäische Datensouveränität wird strategisch relevanter

Vor dem Hintergrund geopolitischer Entwicklungen und Datenschutzvorfälle wächst das Interesse an europäischen Infrastrukturen. Datensouveränität wird 2026 zunehmend als Differenzierungsmerkmal wahrgenommen. Initiativen wie die European Payments Initiative (EPI) mit ihrer Marke Wero sollen eine europäische Bezahllösung stärken. Institute, die auf nachvollziehbare Datenschutzstandards und europäische Technologie setzen, adressieren damit sowohl regulatorische Erwartungen als auch die Bedürfnisse vieler Kunden.

 

5. Echtzeit-Zahlungen gehören endgültig zum Alltag

Seit 2025 sind Instant Payments EU-weit verpflichtend – 2026 gehören sie flächendeckend zum Standard. Nutzer erwarten Geschwindigkeit, keine Mehrkosten, Transparenz und ständige Verfügbarkeit. Gleichzeitig beschleunigt ISO 20022 die Harmonisierung von Datenformaten und schafft neue Automatisierungspotenziale. Der europäische Zahlungsverkehr wird damit schneller, vernetzter und datenintensiver.

 

6. AMLA und das neue EU-AML-Paket erhöhen den Anpassungsdruck

Mit der neuen EU-Anti-Geldwäsche-Regulierung und der Anti-Money Laundering Authority (AMLA) treten 2026 zentrale Veränderungen in Kraft. Viele Banken müssen ihre KYC-Prozesse, das Monitoring und das Meldewesen überarbeiten. Erwartete Reimbursement-Regeln bei Betrugsfällen verstärken diesen Druck zusätzlich. Investitionen in RegTech, Datenqualität und Schulungen werden damit zu einem entscheidenden Faktor für robuste Compliance-Strukturen.

 

7. Digitaler Euro, Kryptowährungen und die Zukunft des Geldes

Der digitale Euro nimmt Gestalt an: Mitte 2026 soll der regulatorische Rahmen stehen, erste Tests könnten 2027 beginnen. Datenschutz, Offline-Fähigkeiten und die Rolle der Banken bleiben zentrale Streitpunkte. Gleichzeitig gewinnt Krypto an Dynamik. NEO-Broker haben den Zugang stark vereinfacht, und die Kursgewinne 2025 verstärkten das Interesse weiter. Auch Banken bringen vermehrt eigene Angebote auf den Markt. Ob Kryptowährungen damit vor einem dauerhaften Durchbruch stehen oder der Trend wieder abkühlt, zählt zu den offenen Fragen für die kommenden Jahre.

 

„Zwischen zunehmender Automatisierung, regulatorischen Neuerungen und einer komplexer werdenden Bedrohungslage stehen Banken und Zahlungsdienstleister 2026 vor wichtigen strategischen Entscheidungen“, sagt Roy Prayikulam, Bereichsleiter Risiko und Betrug bei INFORM. „Vorteile werden diejenigen Institute erzielen, die Technologie gezielt einsetzen, ihre Compliance weiter professionalisieren und europäische Entwicklungen konstruktiv aufgreifen.“

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